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Motor

Das Herz der neuen Panigale V4 ist die neueste Evolution des Desmosedici Stradale. Er bietet mehr Leistung, ist leichter, verbraucht weniger und entspricht dem Euro 5+-Standard.

1.103 cm³ Desmosedici Stradale V4: Die Panigale V4 ist mit dem 1103 cm³ Desmosedici Stradale ausgestattet: dem 90° V4-Motor (um 42° nach hinten geneigt) mit desmodromischer Steuerung, abgeleitet von der MotoGP, einzigartig durch seine gegenläufige Kurbelwelle und die „Twin Pulse“-Zündfolge.

Twin Pulse Zündfolge: Die Kurbelwellenzapfen sind um 70° versetzt, was in Kombination mit dem 90° V-Anordnung des Motors zu einer Zündfolge führt, die Ducati als „Twin Pulse“ bezeichnet. Dies liegt daran, dass der Motor die Zündfolge eines Zweizylinders reproduziert. Das Besondere daran ist, dass die beiden linken Zylinder eng nacheinander zünden, ebenso wie die beiden rechten Zylinder. Auf dem Zünddiagramm liegen die Zündpunkte bei 0°, 90°, 290° und 380°. Diese spezielle Zündfolge lässt den V4-Motor sehr ähnlich wie den MotoGP Desmosedici klingen.

Desmodromic-System der neuesten Generation: Der Desmosedici Stradale ist um das Desmodromic-System herum entwickelt, das für die Leistung entscheidend ist. Die vier Nockenwellen bewegen die sechzehn Stahlventile, wobei die Einlassventile einen Durchmesser von 34 mm und die Auslassventile einen Durchmesser von 27,5 mm haben – beeindruckende Werte im Verhältnis zum Bohrungsdurchmesser von 81 mm. Die Ventilsitze bestehen aus gesintertem Stahl. Angesichts der hohen Motordrehzahlen des V4 und der erheblichen Grösse der Ventile könnten diese die aggressiven Nockenprofil-Schliesszeiten mit einem Federungssystem nicht folgen. Daher ist das Desmodromic-System unerlässlich.

Euro 5+ Typgenehmigung: Der Desmosedici Stradale-Motor entspricht jetzt dem strengen Euro 5+ Standard und erzielt eine leichte Leistungssteigerung von 0,5 PS, dank der Verwendung leichterer Komponenten, die das Motorgewicht um 1 kg reduzieren.

Der Desmosedici Stradale Euro 5+ liefert eine maximale Leistung von 216 PS bei 13.500 U/min und ein Drehmoment von 120,9 Nm bei 11.250 U/min.

Um den einzigartigen Stil der Unterboden-Schalldämpfer beizubehalten, wurde das Abgassystem, das eine 4-2-1-2-Konfiguration aufweist, sowohl in Bezug auf die Krümmer als auch auf den Schalldämpfer neu gestaltet.

Die Motorentwicklung hat auch dazu beigetragen, die Emissionen (CO2 151 g/km) und den Verbrauch (6,5 l/100 km) zu reduzieren.

90° V4: Der Rennmotor par excellence: Für Ducati ist der 90° V4 der Inbegriff der Sportlichkeit eines Motorradmotors. Es ist daher kein Zufall, dass auch die MotoGP Desmosedici-Motoren dieselbe Lösung verwenden. Die 90° V-Anordnung der Zylinder schafft ein natürliches Gleichgewicht der Primärkräfte, wodurch auf eine Gegenwelle verzichtet werden kann. Eine Gegenwelle würde sich negativ auf das Gewicht und die Leistungsaufnahme auswirken, um Vibrationen zu eliminieren. Dies ist ein wichtiger Vorteil für die Zuverlässigkeit und mechanische Effizienz eines Motors, der Drehzahlen von über 14.000 U/min erreicht.

Gegenläufige Kurbelwelle: Wie bei den MotoGP-Prototypen dreht sich die Kurbelwelle gegenläufig, das heisst, sie rotiert in die entgegengesetzte Richtung der Räder. Dies kompensiert den gyroskopischen Effekt und sorgt für bessere Handhabung und Agilität bei Richtungsänderungen. Zudem reduziert es die Neigung zum Wheelie während der Beschleunigung und zum Umkippen beim Bremsen.

Neue Nockenwellen: In Bezug auf die maximale Leistung haben die neuen Nockenwellen einen höheren Hub (+0,75 mm für die Einlassnockenwelle und +0,45 mm für die Auslassnockenwelle) und sind zudem leichter, dank grösserer Durchbrüche zur Gewichtsreduzierung und schmalerer Zahnradantriebsräder. Die Längen der variablen Einlasskanäle wurden angepasst, um den neuen Hublängen gerecht zu werden: Die lange Kanalkonfiguration wurde um 5 mm verlängert, während die kurze Kanalkonfiguration um 10 mm verkürzt wurde.

Effizienteres Kühlsystem: Das Kühlsystem wurde neu gestaltet, um eine konstante Leistung auch bei sehr hohen Temperaturen oder extremem Einsatz auf der Rennstrecke zu gewährleisten. Die effektive Kühlfläche des Wasserkühlers wurde um 17 % vergrössert, während der Ölkühler von einem effizienteren, rennsportorientierten Wasserumlaufsystem mit doppeltem Fluss profitiert. Die neuen Kühler sorgen für eine Erhöhung der Luftmassen-Kühlung um 19 % beim Ölkühler und um 9 % beim Wasserkühler.