Multistrada V4 Rally

Kolumbien: Ein Ducati Abenteuer

Mit der Multistrada V4 Rally durch Kolumbien

Eine unvergessliche Reise mit Nikolaus Häring durch atemberaubende Landschaften, herausfordernde Höhen und abwechslungsreiches Terrain. In sieben Tagen, davon fünf fahraktiv, führt die Route über 1.150 km durch Kolumbien – von 280 m bis auf 4.100 m Höhe, mit einer Mischung aus 30 % Offroad- und 70 % Onroad-Strecken. Vier Ducati Bikes, darunter eine Multistrada V4 Rally und drei DesertX, stellen sich diesem Abenteuer voller Fahrspaß und unvergesslicher Erlebnisse.
Multistrada V4 Rally

Kolumbien: Ein Ducati Abenteuer

Von der Rennstrecke ins raue Gelände: Nikolaus Häring, besser bekannt als Nik_the_Slick, tauscht seine Panigale gegen die DesertX und nimmt seine Follower mit auf unvergessliche Reisen – ob in entlegene Länder wie die Mongolei oder auf die Rennstrecke.

Coffee Adventure: Medellín – Salamina

Unsere Reise begann in Medellín, einer Stadt voller Leben und üppigem Grün. Wir versammelten uns in einem Boutique-Hotel im Viertel Provenza, umgeben von dichter Vegetation und der herzlichen Energie der Einheimischen. Unsere Motorräder – drei Ducati DesertX und eine Multistrada V4 – standen bereit für ein Abenteuer der besonderen Art, organisiert von Fire of the South, einem Unternehmen, das von Pedro gegründet wurde, dessen Leidenschaft es ist, die Schönheit Kolumbiens mit Gleichgesinnten zu teilen.

Die Tagesetappe führte uns auf asphaltierten Straßen durch malerische Ortschaften. Zuerst nach La Ceja, bekannt für sein kühles Klima und seine landwirtschaftlichen Traditionen. Danach nach Sonsón, eine Stadt mit ausgedehnten Avocadoplantagen und einer langen Bauerntradition. Hier besuchten wir eine lokale Farm, wo uns der Besitzer Geschichten über sein Land erzählte – mit einem atemberaubenden Blick über das Tal des Aures-Flusses.

Als wir den Asphalt hinter uns ließen, begann die Offroad-Strecke. Auf schmalen Schotterpisten schlängelten wir uns entlang tiefer Schluchten und erlebten einen rasanten Höhenunterschied – von 2.600 auf nur noch 800 Meter über dem Meeresspiegel. Die staubigen Wege führten uns vorbei an bunten Chivas (den typischen lokalen Bussen), Lastwagen und abgelegenen Bauernhöfen.

Eine unerwartete Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten – ein doppelter Reifenschaden an einem der Motorräder. Unter der brennenden Sonne bewiesen Pedro und das Team echten Zusammenhalt und reparierten das Problem, ein perfektes Beispiel für die Kameradschaft, die Abenteuerfahrten ausmacht.

Weiter ging es durch Aguadas und Pácora, zwei charmante Kolonialstädte, wo wir eine späte Mittagspause einlegten, während ein Regenschauer über das Tal zog. Kaum hatten wir gegessen, klarte der Himmel auf, und wir konnten unsere Fahrt nach Salamina fortsetzen – unser Ziel für diesen Tag. Die wunderschön erhaltene Stadt empfing uns mit ihrer farbenfrohen Kolonialarchitektur, lebhaften Fassaden und ruhigen Straßen. In einer privaten Unterkunft mit blühendem Garten und spektakulärer Aussicht auf die Berge ließen wir den Tag ausklingen – mit einer köstlichen Posta Cartagenera, einem traditionellen Gericht von der kolumbianischen Küste. 

Von Salamina nach Manizales: Kaffeeplantagen und Bergpfade

Wir erwachten zu einem atemberaubenden Sonnenaufgang über Salamina. Der Nebel hob sich langsam von den Bergen und gab den Blick auf die leuchtende Landschaft frei. Mit einer frisch gebrühten Tasse kolumbianischen Kaffees in der Hand genossen wir die Aussicht, bevor wir zu einer örtlichen Werkstatt aufbrachen, um einen Platten an der Multistrada V4 zu reparieren. Die empfohlene Lösung war ein Reifenstopfen – eine vorübergehende Maßnahme, die uns bis zur nächsten größeren Stadt bringen sollte.

Mit wieder einsatzbereiten Bikes machten wir uns auf den Weg nach Manizales, vorbei an endlosen Kaffeeplantagen und Bananenhainen. Die Region war voller bunter Willys Jeeps – nostalgische Geländewagen, die Säcke voller Kaffeebohnen und Einheimische über die schmalen Straßen transportierten.

Unsere Route führte uns durch Aranzazu und Neira und überquerte zwei tiefe Täler. An einer Kaffeeplantage legten wir eine Pause ein und probierten eine typische Bandeja Paisa – das Traditionsgericht der Region. Eine üppige Kombination aus Bohnen, gebratener Kochbanane, knusprigem Chicharrón, Hackfleisch, Reis, Ei, Blutwurst und Chorizo – ursprünglich für Bauern gedacht, aber für uns eine echte Herausforderung, aufzuessen!

Nach einem kräftigen Kaffee begann der Offroad-Abschnitt unserer Etappe. Die Schotterpisten wanden sich hinauf in die zentralen Anden, vorbei an winzigen Bauernhöfen und ausgedehnten Plantagen. Von hier aus bot sich ein spektakulärer Panoramablick auf das Cauca-Flusstal – ein gewaltiges Naturgebiet, das die Zentral- von der Westkordillere trennt.

In Manizales angekommen, steuerten wir zunächst eine professionelle Werkstatt an, um den Reifen fachgerecht reparieren zu lassen. Danach erreichten wir unsere Unterkunft für die Nacht – eine historische Kaffeehacienda. Das weiße Kolonialhaus mit roten Akzenten, ein wunderschöner Pool und die herzliche Gastfreundschaft Kolumbiens boten den perfekten Abschluss eines eindrucksvollen Tages. Nach einem hausgemachten Abendessen und kühlen Bieren ließen wir den Abend entspannt ausklingen.

Aufstieg zum Nevado del Ruiz & Abfahrt nach Honda

Der Morgen begann im Herzen einer Kaffeeplantage, umgeben vom intensiven Aroma frisch gebrühten Kaffees. An diesem Tag würden wir von 1.400 Metern auf 4.100 Meter über dem Meeresspiegel aufsteigen, die Zentralanden überqueren und ins Magdalena-Tal hinabfahren.

Die ersten 32 Kilometer führten über unbefestigte Straßen, auf denen wir durch einen nebligen Dschungel mit rutschigen Pfaden kletterten. Schließlich erreichten wir die Ruta de los Nevados und fuhren entlang der Grenze des Los-Nevados-Nationalparks, in dem der mächtige Nevado-del-Ruiz-Vulkan liegt. Die Landschaft veränderte sich drastisch, als wir in das Páramo gelangten – ein einzigartiges Hochland-Ökosystem voller Frailejones, endemischer Pflanzen, die in den Höhenlagen Kolumbiens gedeihen.

Die Temperatur fiel auf 7 °C, und Nebelschwaden zogen über die Hügel, was die Fahrt noch surrealer wirken ließ. Die Straße lag fast menschenleer vor uns und schenkte uns eine ungestörte Verbindung zur Natur.

Zum Mittagessen fuhren wir nach Murillo (2.950 m), bevor es auf eine der aufregendsten asphaltierten Strecken der Reise ging – eine perfekte Bandstraße mit weitläufigen Kurven, die von 4.100 m auf 280 m hinabführte. Die Temperatur stieg auf 34 °C, als wir Honda erreichten, eine historische Stadt am Ufer des Magdalena-Flusses. Unser Hotel, ein wunderschönes koloniales Herrenhaus, versteckt inmitten üppiger Vegetation, bot uns nach einem unvergesslichen Tag die perfekte Ruheoase.

Von Honda nach Doradal: Eine Reise durch Flüsse und Savanne

Wir begannen den Tag mit 60 Kilometern Asphalt – eine seltene gerade Strecke auf einer Reise, die sonst von endlosen Kurven geprägt war. Kurz darauf wechselten wir in einen der spaßigsten Offroad-Abschnitte der Tour, wo sich das Terrain ständig veränderte: lose Steine, große Felsbrocken, Sand und riesige Pfützen von vergangenen Regenfällen.

Die Route führte uns durch weitläufige Rinderfarmen und Ölpalmen-Plantagen – die Landschaft hatte sich drastisch verändert. Wir waren nicht mehr in den Bergen, sondern in einem offenen Tal, flankiert von den Zentral- und Ost-Anden. Der Anblick der gewaltigen Gebirgsketten zu beiden Seiten, während wir über die weiten Ebenen fuhren, war atemberaubend.

Nach etwa 90 Minuten erreichten wir den Lamiel-Fluss und standen vor einer unerwarteten Herausforderung: Es gab keine Brücke. Die einzige Möglichkeit, ihn zu überqueren, war eine handbetriebene Fähre, die von Einheimischen mit Flaschenzügen und der Strömung des Flusses bewegt wurde – ganz ohne Motor. Da der Fluss in der Nacht zuvor über die Ufer getreten war, mussten wir zwei Stunden warten, bis der Wasserstand gesunken war und die Überfahrt möglich wurde.

Auf der anderen Seite setzten wir unsere Offroad-Strecke durch Bauernhöfe und Viehweiden fort, wo uns die Einheimischen herzlich empfingen. Doch die Abenteuer hörten nicht auf – zwei weitere platte Reifen bremsten uns aus. Zum Glück halfen uns die freundlichen Bewohner von San Miguel erneut mit einem Lächeln weiter.

Der Tag endete in einem der schönsten Hotels der gesamten Reise – einer versteckten Luxuslodge, tief im Dschungel an einem kristallklaren Fluss gelegen. Um dorthin zu gelangen, mussten wir entweder durch einen Fluss fahren oder eine hölzerne Hängebrücke überqueren – ein perfekter Abschluss für diesen epischen Tag. Bei warmen 30 °C, einem fantastischen Abendessen und der bisher besten Gastfreundschaft wurde dieser Stopp unvergesslich. 

Ein wohlverdienter Ruhetag im Paradies

Nach vier intensiven Tagen voller Abenteuer stand der fünfte Tag ganz im Zeichen von Entspannung und Erholung. Wir schliefen länger als sonst und genossen ein ausgedehntes Brunch, während wir die friedliche Atmosphäre unserer Dschungellodge auf uns wirken ließen.

Die Sonne strahlte, die Temperaturen waren angenehm warm – perfekt für ein erfrischendes Bad im Fluss oder im Pool des Hotels, für kühle Drinks und einfach zum Genießen der atemberaubenden Umgebung. Wie immer war die kolumbianische Gastfreundschaft außergewöhnlich, und wir fühlten uns rundum wohl.

Am Abend überraschte uns unser Guide mit einem Lagerfeuer im Garten nach dem Dinner. Während wir uns um die Flammen versammelten, zuckten in der Ferne Blitze über den Himmel und kündigten ein herannahendes Gewitter an. Die frische Abendluft, die Geräusche der Natur und das entfernte Donnergrollen schufen eine magische Atmosphäre.

Später in der Nacht setzte der Regen mit voller Kraft ein, kühlte die Luft ab und sorgte für eine perfekt erholsame Nacht. Mit neuer Energie waren wir bereit für die letzte Etappe unserer Reise. 

Die letzte Fahrt nach Medellín: Ein perfekter Abschluss

Unser letzter Tag begann mit einem unerwarteten Abenteuer – der Fluss in der Nähe unseres Hotels war aufgrund des Sturms in der Nacht erheblich angestiegen. Das Fahren war keine Option, also arrangierte das Hotel, dass wir mit einem Buggy durch das tiefe Wasser gefahren wurden. Ein unglaublicher und unerwarteter Start in den Tag!

Nachdem wir uns wieder mit unseren Motorrädern vereint hatten, packten wir zusammen und machten uns auf den Weg. Die Strecke begann mit 20 Kilometern Asphalt, bevor wir in einen letzten Offroad-Abschnitt eintauchten, der kürzer war als die vorherigen Tage, aber dennoch malerisch.

Die Landschaft war atemberaubend, als wir an Seen und Stauseen vorbeifuhren, die versteckt zwischen den Bergen lagen. Üppig grüne Landschaften und Spiegelungen des Himmels im Wasser machten die Fahrt unvergesslich.

Wir fuhren durch Guatapé, Heimat eines der bekanntesten Stauseen Kolumbiens, bevor wir Medellín am frühen Nachmittag erreichten.

Nach der Rückgabe der Motorräder checkten wir in unser Hotel ein, erfrischten uns und machten uns auf, die Stadt zu erkunden. Zum Abschluss genossen wir ein letztes gemeinsames Abendessen, um ein Abenteuer unseres Lebens zu feiern.

Medellín entdecken: Eine Reise jenseits der Straße

An unserem letzten Tag in Kolumbien hatte Pedro etwas Besonderes organisiert – die Gelegenheit, die tiefere Geschichte von Medellín zu entdecken.

Wir begannen den Tag mit einer geführten Tour durch Comuna 13, eines der bekanntesten Viertel der Stadt. Einst von Konflikten geprägt, ist Comuna 13 heute eine lebendige und inspirierende Gemeinschaft, voller Street Art, Musik und Resilienz.

Mit einem lokalen Guide spazierten wir durch die bunten Gassen, erfuhren von der Geschichte des Viertels, seiner Transformation und den Geschichten der Menschen, die dort leben. Dies war mehr als nur Sightseeing – es war eine emotionale und aufschlussreiche Erfahrung, die uns ein tieferes Verständnis für Medellín und Kolumbien im Allgemeinen vermittelte.

Nach der Erkundung des Stadtzentrums, dem Genuss lokaler Speisen und dem Eintauchen in die urbane Atmosphäre, kam unser Abenteuer offiziell zu einem Ende.

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