Ducati Leser-Experience

Hendrik Stütz

Mein Freund Carsten mit seiner KTM 1290 und ich mit der Ducati Multistrada sind 6.500 Kilometer von Dohren – nahe Hamburg - zum Nordkap und zurückgefahren. Dazu kamen noch ca. 1.200 Fährkilometer von Travemünde nach Helsinki.

Ganz kurz zu mir bzw. zu den Grundlagen der Reise: ich bin 1,96m groß, auf einer Brückenwaage in Norwegen wog ich mit voller Montur 120 Kg. Ich fahre seit langem Motorrad und bin z.B. im Jahr 2023 einmal rund um Südeuropa in zwei Monaten 11.000 Km mit meiner eigenen Triumph Tiger Explorer unterwegs gewesen.

Die diesjährige Reise begann für mich beim Team Wahlers in Scheeßel – ich durfte eine gut vorbereitete Ducati am Samstag, den 27.7.2024 übernehmen. Neue Reifen, eine neue Kette, die Einstellung auf mich und eine gute Einweisung machten den Start einfach. Ab nach Hause und packen – ich hatte zwei Koffer, einen Tankrucksack und eine Rolle als Gepäckstücke mit. Die Rolle habe ich nicht gebraucht, sondern einfach als „Notfallmaßnahme“ leer auf den Rücksitz geschnallt.

Am späten Nachmittag am Sonntag haben wir uns dann auf die lange Reise gemacht. Wir sind nach Travemünde über Land gefahren und dann Montag früh um 2 Uhr mit der Fähre nach Helsinki. Dort begann dann am Dienstag die eigentliche Reise mit dem Motorrad.

Wir sind durch Finnland hoch zum Nordkap gefahren und haben uns dafür 5 Tage Zeit genommen – die Strecke war ca. 1.800 Km lang. Das Ziel „Nordkap“ haben wir gut erreicht.

Den Rückweg haben wir dann über die norwegischen Fjorde genommen und sind dann am Sonntag den 18.8.24 mit der Fähre von Kristiansand nach Hirtshals zurück nach Dänemark und dann am Montagabend wieder in Dohren angekommen.

Bei Interesse könnt Ihr Reiseverlauf und unsere Erlebnisse unter „Hendrik Stütz – Polarsteps.com“ im Detail verfolgen. Ich habe die App bereits mehrfach genutzt und finde die zeitnahe Option zur Reisedokumentation einfach praktisch und aussagekräftig. Außerdem konnten Interessierte unsere Reise einfach verfolgen.

Finnland begegnete uns als ein großes Land mit wenig Menschen aber viel Natur. Wir haben die Straßen mit nur wenigen Fahrzeugen, dafür aber mit Rentieren geteilt und dies öfter, als ich mir das so vorher vorgestellt habe. Öfter mal mussten wir bremsen/anhalten, weil einzelne Rentiere oder auch Gruppen die Straße blockiert haben. Was wohl passiert wäre, wenn solch ein Rentier-Bulle uns mit seinem Geweih „angeschoben“ hätte? Manchmal sah es sehr danach aus….

Viel Landstraße, Tempolimits zwischen 60 und 90 Km pro Stunde und wenig Städte/Dörfer machten die Reise eher einsam, dafür aber gab es doch erfreulich viel Kontakt mit anderen Motorradfahrern, die auch das Ziel Nordkap hatten. Wetter und sonstige Rahmenbedingungen waren gut – wir hatten Hotels bis Alta - der ersten Station nach dem Nordkap – vorgebucht und konnten daher einfach reisen.

Nach Norwegen sind wir dann kurz vor dem Nordkap gekommen – auch Russland lag in Reichweite, aber wir sind dann doch nicht an die dortige Grenze gefahren.

Nach dem Nordkap haben wir uns jeweils abends mit der Frage beschäftigt, wo wir als nächstes übernachten wollen.

Norwegen war einfach schön, es gab schöne Landschaften, viel Wasser und teilweise sehr schöne Straßen, viele Fähren und einige interessante Eindrücke.

Details zur Reise wie gesagt in Polarsteps – Link siehe oben…

Was wird mir besonders in Erinnerung bleiben?

  • Carsten fuhr sich einen Nagel in den Hinterreifen – glücklicherweise haben wir das in Tromsö bemerkt und tatsächlich einen passenden Reifen und die nötige Unterstützung gefunden – Abends erkannt, am nächsten Morgen um 11 Uhr konnten wir fast plangerecht mit neuem Reifen abreisen!
  • Die Rentiere aus Finnland – in Norwegen gab es nicht so viele. Die Tiere sind offensichtlich an Menschen/Fahrzeuge aller Art gewöhnt, sie haben die Straßen einfach mit genutzt.
  • Die Natur sowohl in Finnland wie in Norwegen hinterließ bei mir ordentlich Eindruck
  • In Finnland bezahlt die Regierung alle Fähren – man konnte einfach mitfahren
  • Ich habe kein Bargeld gebraucht – alles, aber wirklich alles konnte ich mit Karte bezahlen
  • Ducati in Trondheim hat mir „mal eben“ geholfen – der Tankdeckel der Ducati wollte nicht mehr schließen und mir wurde dort schnell auch noch die Kette gespannt. Ein besonderes Dankeschön an die dortige Crew!
  • Fähren in Norwegen sind öfter recht kurz, dafür werden aber die Fähren elektrisch betrieben. Die Ladezeiten für Fahrzeuge wurden gleich mit fürs Batterien-Laden genutzt, sehr interessant!
  • Und Fähren in Norwegen sind wetterabhängig – wir haben einmal erst einen technischen Defekt und dann das Wetter = Sturm und Regen abwarten wollen, die Fähre fuhr aber dann doch nicht und bescherte uns damit die längste Tagesetappe von ca. 500 Kilometern mit Dauerregen von Vennesund nach Trondheim dann doch über Land statt nur 300 Kilometer mit Fähre.
  • Und natürlich die Ducati – der Tempomat war mein Freund! Durch den vorweg fahrenden Carsten brauchte ich nur zu folgen, er hat die Tempolimits per Tempomat verfolgt und ich ihn mit dem „richtigen“ Abstand. Schade nur, dass der Tempomat – und damit auch der Hill-Holder und der Totwinkel-Assistent gegen Ende der Reise ausfielen und nicht wieder „erscheinen“ wollten. Aber Wahlers in Scheeßel wird ihn „wiedergefunden“ haben für den nächsten Nutzer…
  • Die Ergonomie der Ducati war einfach gut. Ich konnte trotz meiner Körpergröße gut sitzen, auch auf langen Etappen. Alle Bedienungselemente waren gut zu erreichen und zu nutzen.
  • Das Fahrwerk hat einfach Freude gemacht. Ich bin meistens in der „Tour“-Einstellung gefahren und habe mich sowohl über das Schluckvermögen der Federung als auch über die Präzision gefreut, mit der die Maschine auf Richtungsänderungen reagierte. Es waren auch einige Spitzkehren auf der Route – das Gewicht der Maschine war nicht spürbar.
  • Speedshifter/Blipper waren hilfreich – ich konnte auf einigen Etappen fast vollständig auf das Kuppeln verzichten.
  • Die Griffheizung war gut, wenn auch nicht neu für mich. Aber wir hatten teilweise doch nur 12 Grad „Wärme“, da half sie dann!
  • Ich bin die 6.500 Kilometer mit einem Verbrauchsmittel von 5,62 Litern gefahren. Das fand ich für das vorgegebene Tempo und meine sehr defensive Fahrweise denn doch nicht ganz wenig. Aber ich habe nie mehr als 19 Liter in den Tank bekommen, auch wenn die Anzeige mir fast „leer“ mitteilte. Es hätten also immer noch 2-3 Liter und damit die entsprechenden Kilometer Reichweite da sein müssen.

Ich kann mich daher bei Ducati nur nochmals bedanken – eine schöne Erfahrung mit einem guten Motorrad!

Hendrik Stütz

Wir bedanken uns bei Hendrik Stütz für seinen Beitrag zu unserer 60.000 km Leser-Experience. 

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