Ducati Leser-Experience

Ibrahim Sürücü

Tag 1: Aufbruch in die Freiheit

Der Motor der Ducati Multistrada V4S Grand Tour brüllt kraftvoll auf, als ich den ersten Gang einlege und die Reise beginne. Sofort spüre ich den mächtigen 170-PS-Motor, der unter mir zum Leben erwacht, und ein Gefühl von Freiheit überkommt mich, das schwer zu beschreiben ist. Es ist, als würde ich alle Lasten des Alltags hinter mir lassen und mich in den Wind werfen, während die Straße sich vor mir erstreckt. Die Autobahn liegt weit offen vor mir, und ich beschleunige sanft, fast mühelos. Der Abstandstempomat sorgt dafür, dass ich ohne ständiges Justieren des Gases bequem die Geschwindigkeit halte, während die Hände entspannt auf den beheizten Griffen ruhen. Selbst die morgendliche Kühle stört nicht – die Sitzheizung verbreitet wohltuende Wärme und steigert den Komfort, was die langen Stunden im Sattel viel angenehmer macht.

So komme ich nach dem ersten Tag in Spanien an nach über 1.000 km und noch immer sehr komfortable trotz operiertem Bandscheibenvorfall. 

Der Verkehr wird dichter, als ich mich den Ausläufern Barcelonas nähere, und ein gigantischer Kreisverkehr erwartet mich der gefühlt 20 Spuren. Hier kommt der Tote-Winkel-Assistent wirklich zur Geltung. Jedes Fahrzeug, ob Pkw oder Motorrad, wird zuverlässig erfasst, und ich fühle mich, als hätte ich Augen im Rücken. Das Motorrad gibt mir ein Sicherheitsgefühl, das ich selten zuvor auf zwei Rädern erlebt habe – als könnte ich mich voll auf das Fahren konzentrieren, während die Technik mir den Rücken frei hält.

Tag 2: Spaniens kurvige Straßen genießen

Der zweite Tag bringt mich tiefer in die spanischen Landschaften. Die Autobahnen weichen kurvigen Landstraßen, und hier zeigt die Multistrada, was sie wirklich kann. Ich fahre in die ersten Serpentinen, und es ist fast so, als würde die Maschine die Kurven für mich nehmen. Das Kurven-ABS und die präzise Steuerung lassen das Motorrad förmlich durch die Biegungen fließen, mit einer Leichtigkeit, die mich überrascht. Ich spüre, wie sich das Vorderrad sanft in die Kurve legt, ohne dass ich viel Kraft aufwenden muss. Jede Kurve fühlt sich intuitiv und sicher an, als wäre das Motorrad mein verlängerter Arm. Die Maschine scheint zu wissen, wohin ich will, bevor ich es selbst weiß – es ist ein Tanz, und die Ducati führt.

Der ganze Tag besteht aus einer Abfolge von Kurven und offenen Straßen, und der Wind streicht über die große Windschutzscheibe, die den Fahrtwind fast vollständig von mir abhält. Ich kann mich voll und ganz auf das Fahren konzentrieren, ohne den ständigen Kampf gegen den Winddruck. Am Ende des Tages fühle ich mich, als hätte ich die Straßen Spaniens wirklich erobert – und das Motorrad ist mein treuer Begleiter dabei gewesen.

Tag 3: Die Pyrenäen rufen

Am dritten Tag geht es in die Berge, und mit jeder Kurve wird meine Verbindung zur Maschine stärker. Die steilen Anstiege und schnellen Abfahrten stellen eine Herausforderung dar, aber die Ducati nimmt sie mit Leichtigkeit. Ich fühle mich, als hätte ich die Kontrolle perfektioniert. Die leistungsstarken Bremsen geben mir ein Gefühl von absoluter Sicherheit. Bei jeder scharfen Kurve oder plötzlichen Bremsmanövern ist es, als könnte ich eine unsichtbare Wand aus der Tasche ziehen und sie vor mich stellen. Die Verzögerung ist so präzise und unmittelbar, dass ich mich in jeder Situation sicher fühle, selbst auf engen Bergstraßen.

Während ich mich durch die atemberaubenden Landschaften schlängle, fühle ich mich eins mit der Maschine. Die Straßen steigen und fallen, und die Multistrada reagiert auf jeden Befehl mit einer Präzision, die ich zuvor selten erlebt habe. Ich bin nicht einfach nur ein Fahrer – ich bin ein Teil dieser Reise, und das Motorrad macht es möglich.

Tag 4: Vollkommene Harmonie

Der letzte Tag der Reise führt mich weiter durch die Berge, und inzwischen habe ich das Gefühl, dass die Maschine und ich eins geworden sind. Jeder Kilometer bringt mehr Vertrauen, mehr Harmonie. Ich habe gelernt, wie die Ducati in jeder Situation reagiert und es gibt keine Unsicherheit mehr. Ob auf schnellen Geraden oder in engen Kehren – das Motorrad bleibt stabil, agil und kraftvoll.

Der Komfort ist auch nach vier Tagen beeindruckend. Der breite Sitz gibt mir das Gefühl, auf einem Tourenmotorrad zu sitzen, ohne dabei das sportliche Fahrgefühl zu verlieren. Die Windschutzscheibe hält auch in den höheren Lagen den Fahrtwind ab, und ich kann die atemberaubende Aussicht in vollen Zügen genießen, ohne dass mich die Elemente ablenken.

Tag 5: Die Rückreise – Zurück über die Autobahn

Nach vier intensiven Tagen auf kurvenreichen Straßen und Bergpässen beginnt der fünfte und letzte Tag meiner Reise – die Rückkehr über die Autobahn. Der kräftige Motor der Ducati Multistrada V4S Grand Tour springt wie gewohnt sofort an, und mit einem wehmütigen Gefühl verlasse ich die Berge, die mir in den letzten Tagen so viele unvergessliche Momente beschert haben. Die Autobahn erstreckt sich weit und offen vor mir, und ich nutze die Gelegenheit, die volle Leistung des 170 PS starken V4-Motors noch einmal auszukosten. Jedes Mal, wenn ich das Gas öffne, spüre ich diesen Adrenalinschub – die Beschleunigung ist so kraftvoll und doch so kontrollierbar, dass der Fahrspaß nahezu unendlich scheint. Selbst nach fünf Tagen ist der Spaßfaktor, den diese Maschine bietet, ungebrochen.

Die Multistrada fühlt sich auch bei hohen Geschwindigkeiten stabil und sicher an. Dank der breiten Windschutzscheibe wird der Fahrtwind effektiv abgehalten, allerdings merke ich mit meinen 1,90 Metern, dass der Wind genau über den Helm streicht. Eine etwas längere Windschutzscheibe wäre hier das perfekte Feintuning – das einzige kleine Manko, das mir auf dieser 3.000 km langen Tour aufgefallen ist.

Fazit: Ein Meisterwerk auf zwei Rädern

Nach fünf Tagen und rund 3.000 km auf der Ducati Multistrada V4S Grand Tour lässt sich eines mit Sicherheit sagen: Dieses Motorrad ist ein technisches Meisterwerk, das nicht nur begeistert, sondern auch überzeugt. Hier meine wichtigsten Punkte:

1. Leistung des Motors und der Fahrspaß:

 Der V4-Motor ist das Herzstück dieses Motorrads. Die schiere Kraft und der sanfte Lauf machen jede Fahrt zu einem Abenteuer. Die Beschleunigung ist überwältigend, und das Gefühl, das Gas aufzudrehen, bleibt auch nach Stunden im Sattel beeindruckend. Jede Autobahnfahrt wird so zum Erlebnis, und auf den kurvigen Landstraßen wird der Spaßfaktor noch potenziert.

2. Wendigkeit:

Trotz ihrer Größe und ihres Gewichts bleibt die Multistrada überraschend wendig. In den kurvigen Straßen Spaniens habe ich immer wieder die Leichtigkeit gespürt, mit der das Motorrad sich in die Kurven legen lässt. Es fühlt sich an, als ob die Maschine fast von selbst die Biegungen nimmt – ein Gefühl, das man normalerweise eher bei leichteren Motorrädern erwartet. Besonders beeindruckend war, wie leichtfüßig sie sich durch den Verkehr und enge Passagen manövrieren lässt.

3. Begeisternde Technik:

Die Technik der Ducati unterstützt den Fahrer auf höchstem Niveau, ohne ihn zu überfordern. Vor allem der Tote-Winkel-Assistent hat mich beeindruckt. Es war, als hätte ich einen zusätzlichen Schutzengel, der mir jede Bewegung der Fahrzeuge um mich herum meldete. Gerade bei so hektischen Verkehrssituationen gibt einem die Technologie das nötige Vertrauen.

4. Komfort:

Auch nach vielen Stunden im Sattel bleibt der Komfort der Multistrada herausragend. Die Sitzheizung, die beheizten Griffe und die durchdachte Ergonomie sorgen dafür, dass auch lange Fahrten angenehm bleiben. Selbst bei höheren Geschwindigkeiten und Windböen bietet die große Windschutzscheibe hervorragenden Schutz – nur für Fahrer über 1,90 Meter könnte sie einen Hauch länger sein. Doch selbst das tut dem Gesamteindruck kaum Abbruch, denn das Komfortniveau ist erstklassig.

5. Servicekosten:

Für ein Motorrad dieser Qualität und mit so viel Hightech sind die Servicekosten überraschend moderat. Auch nach intensiver Nutzung bleibt die Ducati im Unterhalt akzeptabel, was sie nicht nur für lange Touren, sondern auch für den Alltag zur idealen Wahl macht.

6. Ventilspielkontrolle bei 60.000 km:

Ducati hat hier eine bemerkenswerte Ingenieursleistung vollbracht. Die Tatsache, dass das Ventilspiel erst bei 60.000 km kontrolliert werden muss, zeigt die Langlebigkeit und Zuverlässigkeit dieses Motors. Das erspart nicht nur Kosten, sondern auch den Aufwand regelmäßiger Werkstattbesuche und ist ein weiteres Zeichen dafür, wie durchdacht dieses Motorrad gebaut ist.

Einziger Kritikpunkt: Die Windschutzscheibe bei größerer Körpergröße

Nach fünf Tagen intensiven Fahrens und unzähligen Kilometern gibt es nur einen kleinen Kritikpunkt: Mit meiner Größe von 1,90 Metern wird der Wind knapp über meinen Helm abgetragen, was bei längeren Fahrten etwas störend sein kann. Wäre die Windschutzscheibe ein wenig länger, wäre der Schutz perfekt – doch dies ist ein wirklich geringfügiges Manko bei einem ansonsten nahezu perfekten Motorrad.

Schlussgedanken

Die Ducati Multistrada V4S Grand Tour hat mich nicht nur auf dieser Reise begleitet – sie hat mir gezeigt, was es bedeutet, mit einem Motorrad Freiheit zu erleben. Die Kombination aus Leistung, Technik, Komfort und Zuverlässigkeit macht sie zu einem echten Touren-Champion. Jede Straße, jedes Abenteuer, jede Herausforderung wird von ihr gemeistert – und sie tut es mit einer Leichtigkeit und einem Charme, der mich immer wieder aufs Neue begeistert hat. 

Wir bedanken uns bei Ibrahim Sürücü für seinen Beitrag zu unserer 60.000 km Leser-Experience. 

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