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Tribuna Ducati SachsenringAm 30. Oktober hieß es, am frühen Morgen, um 05:45, Abfahrt von Frankfurt in Richtung Ingolstadt. Das triste Morgengrau, begleitet von herbstlichen 11 Grad, fühlten sich noch etwas zäh an, aber der Ausblick auf den weiteren Tagesverlauf wirkten motivierend. Um 10:00 im Ducati Flagshipstore angekommen, wurde ich von Harald und seinem Team herzlich empfangen, gut versorgt und kompetent auf die Multistrada eingewiesen.
Abfahrt, kurz nach 11:00, in Richtung Bologna. Bereits eineinhalb Stunden später strahlte der Himmel in schönsten Blau. Wie erhofft, stiegen die Temperaturen kontinuierlich. So verschmolzen Fahrer und Fahrzeug langsam zu einer funktionalen Einheit auf dem Weg zum ersten Etappenziel, dem Ducati Museum in Bologna; welches leider von mir erst außerhalb der Öffnungszeit erreicht wurde.
An Tag 2 Weiterfahrt durch die Hügel der Emilia-Romagna bis San Marino. Ein „snap shot Kultur“ vor der Fortführung der Tour in Richtung Süden bis Serra San Quirico.
Der dritte Reisetag beginnt mit strahlendem Sonnenschein, beste Voraussetzung für die Erkundung einer Vielzahl an drittklassigen Straßen in den Abruzzen. Nachtquartier in Vieste, dem östlichsten Ort des „Stiefels“.
Sonnenaufgang am vierten Tag, direkt an der Adria; ein Tag könnte schlechter beginnen. Durch den Nationalpark Gargano verläuft eine abwechslungsreiche Strecke, wo schöne Kurven und grüne Wälder kurzweilig mit dem Blau der Adria vermischt werden. Über verschlungene Sträßchen rollt die Multistrada weiter bis Castello di Roseto. Sehr gute Küche in traumhafter Umgebung am Meer. Crossover, mit etwas Tempo, nach Marina, zum nächsten Nachtlager in Villa San Giovanni. Auf der Fähre überqueren wir die „Stretto di Messina“ am nächsten Morgen. Willkommen auf Sizilien.
Sprunghaft wechselhafte Qualitäten unterschiedlichster Straßenbelagsarten, gepaart mit einer kreativen Verkehrsphilosophie, geben den ersten Kilometern des fünften Tages einen besondere Reiz. Doch die Harmonie des Fahrens findet sich dann, auf dem Weg nach Casale, recht schnell wieder. Den Etna von Nordwesten her umrundet, um abschließend im beschaulichen Avola den Tag ausklingen zu lassen. Frühlingshafte Temperaturen lassen die Strecke am Meer nach Agnone Bagni genussvoll beginnen. Langsam bergauf über Milo, rein in die beeindruckenden Lavafelder am östlichen Hang des Etna. Ab hier begleitet eine ursprüngliche Natur, in harmonisch geschwungenen Schleifen, die mit „La Pineta della Cubanìa“ gesäumte Landschaft, bis hinunter ans Ionische Meer bei Taormina. An der Küste zurück nach Messina, wo die Fähre zur Rückfahrt ans italienische Festland wartet.
Am frühen Morgen von Tag 6 ab in die Höhenlagen über San‘t Angelo. Die nächsten Stunden bieten viel Abwechslung im Parco Nazionale dell‘ Aspromonte. Über Mongiana, geht es zum Passo di Napoli, welcher den Fahrspaßfaktor weiter hoch hält. Durch teilweise weggespülte Straßen nahm die Weiterfahrt, vorbei an Balzano, weiter in Richtung Lamezia Terme, hinauf zum Monte Reventino, mehr Zeit in Anspruch als geplant. Damit endete dieser Tag recht spät in Paola.
Croissant und Espresso gabs zu Tagesbeginn von Fahrtag 7 in Diamante. Durch Papasidero in Richtung Mormanno, Stecke machen auf der E45. Nächster Stopp Rom. Spätestens hier wusste ich, dass die Entscheidung ohne Koffer zu fahren, die Richtige war. Diese hätte ich im Großstadtgewusel geleitet von versierten Rollerfahren, einen nach dem anderen „verloren“.
Vorbei an den schönen Seen bei Anguillara Sabazia erreichte ich am Mittag, bei frühlingshaften Temperaturen, des vorletzten Tages Florenz. Später gaben die feuchten Nebelschwaben bei Modena, einen ersten Vorgeschmack vom fast vergessenen Spätherbst. Durch reduzierte Sicht erreichte ich, lange nach einbrechen der Dunkelheit den Agritourismo, unterhalb von Trient. Mein letzter Tag begann bei Sonnenschein, aber frostigen 4 Grad doch das Wetter meinte es gut mit mir, bis bei Irschenberg ein graues, tiefhängendes Wolkenband, mein Begleiter für die letzen Kilometer bis Ingolstadt wurde.
Italien ist ein Land voller beeindruckender Landschaften, welches einem das Gefühl vermittelt, nicht nur regionale Grenzen, sondern auch unterschiedliche Kulturen kennenlernen zu dürfen. Gemeinsam war allen Menschen, auf meiner schnellen Reise, mit kurzweiligen Begegnungen, die durchgängige Freundlichkeit, mit der man dem Reisenden auf der italienischen Grande Motocicletta begegnete.
Gerade auf Sizilien angekommen, auf dem Weg von Santa Domenica nach Santissimo Salvatore, an einer Gabelung dem „vermeintlich richtigem Weg gefolgt“… Runter den Hügel und, die Straße endet abrupt in einem Bett aus feinem Sand. Vor mir ein 1 Meter breiter Graben, hinter mir gut 10 Grad Gefälle und die Duc mit beiden Rädern in den Sand „hineingebremst“. Also, den linken Stiefel unter den Seitenständer „geparkt“ und humpelnd in den Graben einen passenden Stein suchen. Der Plan, auf dem Stein die Fuhre über den Ständer drehen. Während ich so suche, kommt aus dem Schilf ein freundlicher Jäger hervor. Nun wurde es leicht mit vier Händen gezerrt und gezogen und die 5 Zentner flux um 180 Grad gedreht. Weiter gehts.
Die Multistrada überzeugt mit grandiosem Fahrwerk. „Tour“ passt für alle, grobe Schläge, kurze Kanten oder die klassische Bodenwelle, alles wird elegant weggebügelt. Wenn es mal zügiger ums Eck gehen soll oder für die schnelle Hatz auf der Autobahn jenseits der Richtgeschwindigkeit, ist „Sport“ die ideale Wahl. Auch hier erfreut ein satt sämiges Dämpfungsverhalten.
Leistung ist immer da, mir persönlich unter 4000„zu wenig“, von 4000 bis 8000 ein Traum und darüber, Überfluss pur Auch wenn man sich im Alltag selten im Bereich oberhalb von 8000 Regionen bewegt, wär es wünschenswert, die argen Vibrationen in den Fussrasten technologisch zu eliminieren.
Überzeugender Windschutz mit genialer Einhandmechanik. Die Fahrwerksabsenkung ist eine wirkliche Rangiererleichterung. Der adaptive Tempomat, in Verbindung mit der Blind Spot Detection, machen längere monotone Zwischenpassagen sehr entspannt. Ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist das Fernlicht 😁
Schwierigkeitsgrad der Route: 4 für den Fahrer und wahrscheinlich 2 fürs Motorrad (1 ist leicht und 5 ist schwer).
Wir bedanken uns bei Thomas Bolten für seinen Beitrag zu unserer 60.000 km Leser-Experience.